22. Januar 2015

Besinnliches zu den Festtagen -3- Rabensteiner Stollen bei Ilfeld-Netzkater (Lichterfest)

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Glück auf!

15. Januar 2015

Bergbauspuren im Westharz [4]


An der Grube Franz August bei Clausthal-Zellerfeld

Bilder zur vergößerten Ansicht bitte anklicken!

Die topografische Karte (TK) von Clausthal-Zellerfeld zeigt im Bereich der ehemaligen Jugendherberge (an der Straße nach Altenau) jeweils ein Symbol für Pinge und Mundloch. Manche andere Karten zeigen daneben ein auf dem Kopf stehendes Schlägel-und-Eisen-Symbol, gleichbedeutend für ein stillgelegtes Bergwerk. Der Übersichtsgrundriss auf Karte 3 der „Gangkarte des Oberharzes mit Erläuterungen“ im „Geologischen Jahrbuch“( Reihe D, Heft 1946, von 1981) wird da etwas genauer und zeigt zusätzlich eine weitere Pinge, die Lage von zwei Schächten, die Mundlöcher zweier Tagesstollen, den Verlauf von 3 Tiefbaustrecken und auch den Namen der Grube: Franz August.

Die Darstellung der Gänge ist leider öfters nicht so präzise, wie sie eigentlich hätte sein können. Ich benutze die Gangkarte meist wegen der sehr detaillierten Topografie der Deutschen Grundkarte (GK) im Hintergrund. Schaut man sich vergleichsweise die heute bereitgestellten digitalen Kartenwerke der LGN an, dann bemerkt man, welche Unmengen an Informationen weggelassen wurden und vielleicht verloren gegangen sind, für die unzählige Geländebegehungen notwendig waren. Warum eigentlich? Konsequent benutze ich die aktuellen topografischen Karten nur für die Anfahrt oder zur groben Orientierung. Im Gelände selbst kommen die alten Grundkarten (GK) zum Zuge.

Die Grube Franz August baute von 1795 bis 1849 auf dem Zellerfelder Gangzug bzw. auf einem seiner Ausläufer, dem Kronkahlenberger Gang. Im tief eingeschnittenen Großen Mönchstal wurde das Mundloch eines Tagesstollens angesetzt, der später eine Länge von ca. 132 Lachter aufwies. Von einem Anfang des 19. Jh. bis in 70 Lachter Teufe niedergebrachten Schachtes wurden auf 3 Strecken einzelne Suchörter bis auf 250 m Länge aufgefahren. Die Grube wird in der Literatur als recht kostspieliger, aber erfolgloser Versuchsbau genannt. Abbauwürdige Bleierzvorkommen fand man nicht. Auch Schürfe westlich und östlich des Schachtes (auf dem Gangausbiß) blieben erfolglos.
Eine gewisse Bekanntheit erlangte die Grube Franz August nur durch hier stattgefundene, erste  Experimente mit einfach zusammengedrehten Drähten durch Julius Albert  im Jahre 1827, die dann weniger Jahre später zur Erfindung (besser: zur ersten Anwendung) des Drahtseiles führten.

Abb. 1: Pinge der
ehemaligen Radkammer
 Abb. 2 u. 3 : Schachtpinge
Abb. 4: Am ehemaligen Mundloch des Tagesstollens
des „Gesamtschachtes“
(Bereich der linken Bildhälfte)
Abb. 5 und 6:
Pinge „Gesamtschacht“
Abb.7:  Waidmannsheil!
Im Sommer 2014 fand meine Geländebegehung im bewirtschafteten Fichtenwald statt. Schnell stellte sich heraus, dass das Mundlochsymbol auf der TK dem benachbarten Wasserläufen der Oberharzer Wasserwirtschaft zuordnen ist (Auslauf Bielenwieser Wasserlauf und/oder Einlauf Franz-Auguster Wasserlauf), hat mit der Grube Franz-August insofern nichts mehr zu tun.

Ich habe nicht erwartet (aber erhofft), dass von dieser eher unbedeutenden Grube noch etwas im Gelände nachzuweisen sei. Die beiden trichterförmigen Pingen auf der GK ließen sich schnell in situ auffinden, auch wenn sie stark zugewachsen sind. Immerhin erkennt man bei der höher liegenden Pinge noch eine ovale Grundform einer Radkammer (Abb. 1). Im etwas höher am Hang liegendem Dammgraben habe ich keine Stelle gefunden, aus der das Wasser für die Wasserkunst entnommen wurde.
Nur wenige Meter entfernt und etwas tiefer am Hang erkennt man die steile, annähernd kreisförmige Schachtpinge (Abb. 2 und 3), unmittelbar an einem Holzwirtschaftsweg, der sich hier plateauartig verbreitert. Hier dürfte sich vermutlich der ehemalige Zechenplatz befunden haben.

Ich machte mich auf die Suche nach dem Mundloch des oberen Tagesstollens und den Resten der  als „Gesamtschacht“ auf der Gangkarte eingezeichneten Schachtröhre und folgte hierzu dem Dammgraben in Richtung Einlauf des Mönchstaler WL. Neben einem Haufen leerer Bierflaschen fand ich in der Nähe des letzten großen  Abschlages des Dammgraben (vor Einlauf in den Oberen Herzberger Teich) ein kleines Anzeichen für das ehemalige Mundloch (Abb. 4). Das Geländeprofil zeigte sich hier stark gestört und eingeschnitten.
Oberhalb des Grabens konnte man auch den Bergematerialkranz um die ehemalige Schachtöffnung des Gesamtschachtes sowie dessen kleine Pinge ausmachen (Abb. 5 und 6). Mehr aber nicht - zugewachsen.

Zum Aufsuchen des Mundloch des Haupt-Tagesstollens musste ich weglos im steilen Gelände des Großen Mönchtales absteigen, da der auf der GK eingezeichnete Trampelweg, der mich direkt zum Mundloch führen sollte, nur anfänglich in Dammgrabennähe erkennbar, später jedoch völlig zugewachsen und nicht mehr verfolgbar ist. Ohne GPS – sofern es denn dort überhaupt funktioniert – tut man sich schwer. Kurz nach dem Zusammenflusses des Dammgrabenabschlages mit einem kleinen Quellbach unterhalb der tiefen Schachtpinge (den man auch als Grubenwasseraustritt interpretieren könnte), sollte sich das Mundloch  befunden haben. Ich konnte in diesem Canyon-artigen Areal keine Spuren des ehemaligen Bergbaus ausmachen. Da das Mundloch in unmittelbarer Nähe des Bachlaufes angesetzt wurde, ist anzunehmen, dass dieses durch jahrzehntelange abfließende Oberflächenwässer und Grabenabschläge zugeschlämmt, quasi wegerodiert wurde.

Nur viele Zeichen der heimischen Tierwelt in Form von Spuren (Rot-/Dammwild, Wildschweine), Losung, Wühlflächen, Laufwegen und Geweihresten (Abb.7) waren im tiefsten Unterholz auszumachen.


Schade, aus einer herbeigesehnten Befahrung eines vergessenen Grubengebäudes wird leider nichts. Schön ist es aber, dass sich viele markante Punkte nach Beendigung des Versuchsbergbaus vor über 165 Jahren noch erkennen lassen.


Glück auf!

10. Januar 2015

Tiefer Molchner Stolln in Pobershau

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Glück auf!