6. Februar 2009

Haverlahwiese 1

Als kleine Einführung zeige ich zunächst einige Impressionen in Bilderform von der Schachtanlage Haverlahwiese 1 in der Nähe von  Salzgitter–Gebhardshagen im nördlichen Harzvorland, entstanden quasi "en passant" auf dem Weg zum nahegelegenen Schloss Salder, in dem sich das Museum der Stadt Salzgitter befindet.

Die Zeit zum Erkunden des riesigen Geländes - einst Bestandteil der größten Eisenerzgrube in Deutschland - war leider zu kurz, reichte aber aus, um zu entscheiden, mich doch eingehender mit dieser ehemaligen Bergbaustätte zu beschäftigen und dann vorbereitet wiederzukehren. Es gibt dort noch sehr viel Interessantes zu entdecken und zu erfahren … 


Haverlahwiese | Werkstor
 
Grubenhunt-Reihe im Unterholz
Das bekannte Bergbau-Symbol im ehemaligen Werkstor
Welche Funktion hatte wohl dieser Behälter?
Auch der Kaisermantel (Argynnis paphia LINNAEUS 1758) fühlt
sich
auf dem verwilderten Gelände wohl.




5. Februar 2009

SIlbernaal Nr. 3

Silbernaal3?
Der Name meines Blogs
ist die postalische Adresse eines geschichtsträchtigen Areals im Innerstetal westlich von Clausthal-Zellerfeld im Oberharz. Hinter dem Bretterzaun verbirgt sich das Gelände von Teilen der ehemaligen Grube Bergwerkswohlfahrt, die hier 1819 den Abbau auf Blei-Kupfer-Zinkerze aufnahm. Später kam eine moderne Aufbereitunsgsanlage hinzu.1923 wurde die Grube mit der westlich bei Bad Grund liegenden Grube "Hilfe Gottes" zum Erzbergwerk Grund zusammengelegt. Am 28.März 1992 wurde der Betrieb des Erzbergwerks eingestellt.
Der Name "Silbernaal" geht zurück auf eine der Vorläufergruben, die Grube Silberner Nagel (= Silbernaal | 1570–1633).



Warum habe ich diesen Name gewählt?
Alle Dinge bzw. Themen, die dieses Blog zum Gegenstand macht:
  • Bergbau
  • Geotourismus
  • Industriekultur
  • Lost-Place
sind hier auf engstem Gebiet kaum voneinander lösbar vereint, und zwar in Form von Resten der ehemaligen Tagesanlagen (darunter das sehenswerte Stahlgerüst des von 1829 geteuften Medingsschachtes), der 1902 in Betrieb gesetzten ersten elektrischen Fördermaschine im Harz (heute im Bergbaumuseum Bochum) sowie u.a. die Ruinen-Reste der ehemaligen Erzaufbereitung, die sich tief im Unterholz versteckt halten. Eine perfekte Mischung.

4. Februar 2009

Einführung


Guten Tag, herzlich willkommen und „Glück auf!“ bei meinem Blog, das mein Interesse an alten, geschichtsträchtigen Gebäuden, Meisterwerken der Ingenieurkunst, besonders aus den Anfängen der Industrialisierung, an Bergbau - sei er nun alt oder modern -, Aufbereitungs- und Hüttenwerken, alten Kraftwerken und Manufakturen, Geotope, Höhlen u.a.m. wiederspiegeln soll.
Hierbei beschränke ich mich auf Themen, die gleichzeitig einen geowissenschaftlichen, montan- und industriehistorischen Bezug aufweisen.
Tagesanlagen Grube Alte Elisabeth | Freiberg, Sachsen | 2013
Viele der o.g. Anlagen – oder die davon übrig gebliebenen Reste - sind im Rahmen touristischer Angebote zugänglich, wenn auch nicht immer dauerhaft oder nur zu besonderen Anlässen (Jubiläen, Tag der Industriekultur, Intern. Museumtag, Welterbetag, Tag der offenen Tür, Fachtagungen und Firmenpräsentationen usw.) oder nur innerhalb einer Besuchergruppe. Als Schlagworte hierfür wähle ich „Industriekultur und Geotourismus“, wohl wissend, dass diese nicht den gesamten Bereich abdecken.


Die Angebote hierfür sind - regional schwankend - sehr umfangreich und komplex. Da geht leider schnell der Überblick verloren. Bildungsreisende und Tagestouristen stehen vor der diffizilen Aufgabe, aus den Massen an Möglichkeiten die für sie geeignete auszuwählen. Hilfreich sind dabei spezielle Reiseführer, Internetportale, Berichte in den Medien und ausliegende Werbeflyer. Allerdings bekommt man dort nur den Hinweis auf die bestehende Möglichkeit, darüber hinaus aber keine unabhängigen Erfahrungsberichte und Bewertungen.

Nicht jede öffentliche Sammlung erweist sich als lohnenswert, manche, als spannendes Erlebnis angekündigte Befahrung eines Besucherbergwerks kann sich hinterher als langweilig und erkenntnisleer zeigen; manches im Vorfeld unscheinbare Angebot kann sich am Ende als grandios herausstellen. Das erfährt man in den o.g. Unterlagen nicht. Hier setzt dieses Blog an: Meine Vorabinformationen und Impressionen sollen zur groben Orientierung genügen, was sich lohnt oder welche Angebote man lieber nicht wahrnehmen sollte. Aussagekräftige Fotos werden ein wesentlicher Bestandteil der Blog-Beiträge sein. Eine abschließende Bewertung ist sicherlich durch persönliche Eindrücke und Interessen beeinflusst, allerdings schreibe ich hier Klartext - und zwar aus der Sicht eines kritischen Kunden/Konsumenten und nicht als Tourismus-Werbetexter mit dem Hang zur Schönrede. Sofern Sie meine Meinung nicht nachvollziehen können, so soll sie wenigstens Anregung sein, das ausgewählte Angebot vorher kritisch abzuklopfen.

Dieser Themenkomplex wird durch kurze, aber stets reichlich bebilderte Artikel zu einzelnen Lokalitäten ergänzt, die touristisch erschlossen und jederzeit frei zugänglich sind (z.B. Bergbauwanderwege), die nicht erschlossen nur beschränkt bzw. gar nicht zugänglich sind oder in denen noch aktiv produziert wird.


Geotop: Quarzsandgrube bei Uhry | Helmstedt | 2012

Ein weiterer Schwerpunkt dieses Blogs ist die Beschäftigung mit den entsprechenden Überresten: Die Erforschung brachliegender industrieller Einrichtungen, die Suche nach stetig verblassenden kulturhistorischen Spuren in unbekanntem Terrain im Rahmen privat geplanter und durchgeführter Exkursionen. Hier greift man nicht auf „Fertigkost“ des öffentlichen Angebots zurück, sondern geht - im wahrsten Sinne des Wortes - seine Wege „à la carte“ meist durch wegloses Gelände. Ein gewisses Faible für die Schönheit des Zerfalls gehört dazu. Als Schlagworte nenne ich hier „Lost Places“ und „Urban Exploring“ (Urbex).
Zum Schutz einiger Lokalitäten werden ich auf genaue Nennung der Orte (oder sogar Koordinaten) verzichten, auch die Beschreibung bleibt vage. Sehen Sie bitte von Anfragen nach dem Ort des entsprechenden Objektes ab! Nehmen Sie es eher als Anregung, selbst auf die Spurensuche zu gehen.


Lost Place: Inschrift am Mundloch auf dem Gelände einer alten Erzaufbereitungsanlage


Abschließend noch ein Hinweis:

Einige der folgenden Artikel (Posts) wurde bereits an anderer Stelle und in einem anderen Kontext veröffentlicht. Besonders die letzten Jahre haben gezeigt, dass dieser leider immer noch in sehr vielen Köpfen als unvereinbar gilt. Ansichten und Zielsetzung der beiden „Lager“ werden von dem einen als völlig konträr, unüberwindbar dargestellt. Vorurteile, Ignoranz, verletzte Eitelkeiten und viel Unwissen bedienen die gegenseitigen Klischees. Sicher gab es Vorfälle, die dazu führten, dass von der einen Seite der vorhandene Graben noch tiefer gezogen wurde bzw. werden musste. Auch für die nahe Zukunft sehe ich diesen als kaum überwindbar an. Nur wenige werden den Spagat schaffen.

Der von mir gewählte Kontext – thematisch eigentlich stimmig und von vielen Interessierten als sinnvolle gegenseitige Ergänzung angesehen – erwies sich bei weiteren Recherchen zunehmend als kontraproduktiv. Im Laufe der Zeit ist es für mich immer schwieriger geworden, an die benötigten Informationen zu gelangen, die hier in die Artikel eingearbeitet werden sollen. Da tauchen dann plötzlich die alten Feindbilder auf und die Schotten werden dicht gemacht; der Graben wird tiefer.

Aus redaktionellen Gründen habe ich mich deshalb entschlossen, die Themen Industriekultur, Geotourismus, (Alt-)Bergbau, Technikgeschichte und Lost-Places aus dem Kontext zu lösen und hier in diesem neuen Blog separat zu behandeln und fortzuführen. Einige Posts habe ich aktualisiert.

Die extrem hohen Zugriffszahlen auf diese Posts und Reaktionen im Hintergrund zeigten, dass ein großer Bedarf an ungeschönten Informationen abseits der Reiseführer besteht, auch wenn die Berichte stark subjektiv geprägt und nicht repräsentativ sind.

Etlichen Personen, Vereinen und Verbänden sind sie z.T. übel aufgestoßen. Manche sahen sich in ihrer Berufsehre angegriffen, echauffierten sich, dass sich jemand Fachfremdes anmaßt, öffentlich zugängliche Angebote (Museen, Ausstellungen, Führungen, Besucherbergwerke, spezielle Befahrungsmöglichkeiten, Events usw.) kritisch und unfachmännisch zu beurteilen. Nein, ich maße mir hier nichts an, ich nehme mir nur die Freiheit, die von mir in Anspruch genommenen touristischen Möglichkeiten zu beschreiben, zu bewerten und diese zu veröffentlichen. Ich muss nicht Hotelkaufmann sein, um den „Zustand“ meines gebuchten Hotelzimmers auf manchen Portalen zu beschreiben, ich muss kein Profifußballer sein, um in der Lage sein, einen grottenschlechten Kick von einem Jahrhundertspiel zu unterscheiden, ich muss kein Bergmann sein, um das Angebot eines Besucherbergwerks beurteilen zu können bzw. zu dürfen. Ich – ein Kunde mit einer gewissen Fachkenntnis - bewerte hier nach meinen eigenen Kriterien meistens kostenpflichtige Dienstleistungen, nicht mehr und nicht weniger. 

Neben Lob gab es von mir auch viel Schelte, die manchen nicht gefiel. Nachvollziehbar, denn hierdurch könnten eigene merkantile Interessen negativ beeinflusst werden, der wirtschaftliche Druck ist – regional unterschiedlich – sehr hoch. Vielerorts wird sogar schon überlegt, die Möglichkeiten der Besucher einzuschränken, damit Berichte, wie auch die meinen hier, zukünftig erschwert oder unmöglich gemacht werden. Angst vor einer öffentlichen Diskussion, im Hintergrund wird gerne getrickst, Kritik nicht zugelassen und aktiv unterdrückt. Ich bleibe am Ball.

Es geht aber auch um Ihre Kohle, lieber Leser. Sie sind Kunde und nehmen in der Regel öffentliche Angebote wahr, meist gegen Entgelt. Geben Sie sich nicht mit einem schlechten Angebot zufrieden.  


Viel Spaß. Ich freue mich auf Ihre Kommentare.