Guten Tag, herzlich willkommen und „Glück auf!“ bei meinem
Blog, das mein Interesse an alten, geschichtsträchtigen Gebäuden, Meisterwerken
der Ingenieurkunst, besonders aus den Anfängen der Industrialisierung, an Bergbau - sei er nun alt oder modern -, Aufbereitungs- und Hüttenwerken, alten Kraftwerken
und Manufakturen, Geotope, Höhlen u.a.m. wiederspiegeln soll.
Hierbei beschränke ich mich auf Themen, die gleichzeitig
einen geowissenschaftlichen, montan- und
industriehistorischen Bezug aufweisen.
 |
Tagesanlagen Grube Alte Elisabeth | Freiberg, Sachsen | 2013 |
Viele der o.g. Anlagen – oder die davon übrig gebliebenen
Reste - sind im Rahmen touristischer Angebote zugänglich, wenn auch nicht immer
dauerhaft oder nur zu besonderen Anlässen (Jubiläen, Tag der Industriekultur,
Intern. Museumtag, Welterbetag, Tag der offenen Tür, Fachtagungen und
Firmenpräsentationen usw.) oder nur innerhalb einer Besuchergruppe. Als Schlagworte hierfür wähle ich „Industriekultur und Geotourismus“,
wohl wissend, dass diese nicht den gesamten Bereich abdecken.
Die Angebote hierfür sind -
regional schwankend - sehr umfangreich und komplex. Da geht leider schnell der
Überblick verloren. Bildungsreisende und Tagestouristen stehen vor der
diffizilen Aufgabe, aus den Massen an Möglichkeiten die für sie geeignete
auszuwählen. Hilfreich sind dabei spezielle Reiseführer, Internetportale,
Berichte in den Medien und ausliegende Werbeflyer. Allerdings bekommt man dort
nur den Hinweis auf die bestehende Möglichkeit, darüber hinaus aber keine
unabhängigen Erfahrungsberichte und Bewertungen.
Nicht jede öffentliche Sammlung
erweist sich als lohnenswert, manche, als spannendes Erlebnis angekündigte
Befahrung eines Besucherbergwerks kann sich hinterher als langweilig und
erkenntnisleer zeigen; manches im Vorfeld unscheinbare Angebot kann sich am Ende
als grandios herausstellen. Das erfährt man in den o.g. Unterlagen nicht. Hier
setzt dieses Blog an: Meine Vorabinformationen und Impressionen sollen zur
groben Orientierung genügen, was sich lohnt oder welche Angebote man lieber
nicht wahrnehmen sollte. Aussagekräftige Fotos werden ein wesentlicher
Bestandteil der Blog-Beiträge sein. Eine abschließende Bewertung ist sicherlich
durch persönliche Eindrücke und Interessen beeinflusst, allerdings schreibe ich
hier Klartext - und zwar aus der Sicht eines kritischen Kunden/Konsumenten und
nicht als Tourismus-Werbetexter mit dem Hang zur Schönrede. Sofern Sie meine
Meinung nicht nachvollziehen können, so soll sie wenigstens Anregung sein, das
ausgewählte Angebot vorher kritisch abzuklopfen.
Dieser Themenkomplex wird durch kurze, aber stets reichlich
bebilderte Artikel zu einzelnen Lokalitäten ergänzt, die touristisch
erschlossen und jederzeit frei zugänglich sind (z.B. Bergbauwanderwege), die nicht
erschlossen nur beschränkt bzw. gar nicht zugänglich sind oder in denen noch aktiv
produziert wird.
 |
Geotop: Quarzsandgrube bei Uhry | Helmstedt | 2012 |
Ein weiterer Schwerpunkt dieses Blogs ist die Beschäftigung
mit den entsprechenden Überresten: Die Erforschung brachliegender industrieller
Einrichtungen, die Suche nach stetig verblassenden kulturhistorischen Spuren in
unbekanntem Terrain im Rahmen privat geplanter und durchgeführter Exkursionen.
Hier greift man nicht auf „Fertigkost“ des öffentlichen Angebots zurück,
sondern geht - im wahrsten Sinne des Wortes - seine Wege „à la carte“ meist
durch wegloses Gelände. Ein gewisses Faible für die Schönheit des Zerfalls
gehört dazu. Als Schlagworte nenne ich hier „Lost Places“ und „Urban
Exploring“ (Urbex).
Zum Schutz einiger Lokalitäten werden ich auf genaue Nennung
der Orte (oder sogar Koordinaten) verzichten, auch die Beschreibung bleibt
vage. Sehen Sie bitte von Anfragen nach dem Ort des entsprechenden Objektes ab!
Nehmen Sie es eher als Anregung, selbst auf die Spurensuche zu gehen.
 |
Lost Place: Inschrift am Mundloch auf dem Gelände einer alten
Erzaufbereitungsanlage |
Abschließend noch ein Hinweis:
Einige der folgenden Artikel (Posts) wurde bereits an
anderer Stelle und in einem anderen Kontext veröffentlicht. Besonders die
letzten Jahre haben gezeigt, dass dieser leider immer noch in sehr vielen
Köpfen als unvereinbar gilt. Ansichten und Zielsetzung der beiden „Lager“ werden
von dem einen als völlig konträr, unüberwindbar dargestellt. Vorurteile,
Ignoranz, verletzte Eitelkeiten und viel Unwissen bedienen die gegenseitigen
Klischees. Sicher gab es Vorfälle, die dazu führten, dass von der einen Seite der
vorhandene Graben noch tiefer gezogen wurde bzw. werden musste. Auch für die nahe Zukunft sehe ich diesen als kaum überwindbar
an. Nur wenige werden den Spagat schaffen.
Der von mir gewählte Kontext – thematisch eigentlich stimmig
und von vielen Interessierten als sinnvolle gegenseitige Ergänzung angesehen –
erwies sich bei weiteren Recherchen zunehmend als kontraproduktiv. Im Laufe der
Zeit ist es für mich immer schwieriger geworden, an die benötigten Informationen
zu gelangen, die hier in die Artikel eingearbeitet werden sollen. Da tauchen dann
plötzlich die alten Feindbilder auf und die Schotten werden dicht gemacht; der
Graben wird tiefer.
Aus redaktionellen Gründen habe ich mich deshalb entschlossen,
die Themen Industriekultur, Geotourismus, (Alt-)Bergbau, Technikgeschichte und Lost-Places
aus dem Kontext zu lösen und hier in diesem neuen Blog separat zu
behandeln und fortzuführen. Einige Posts habe ich aktualisiert.
Die extrem hohen Zugriffszahlen auf diese Posts und
Reaktionen im Hintergrund zeigten, dass ein großer Bedarf an ungeschönten
Informationen abseits der Reiseführer besteht, auch wenn die Berichte stark
subjektiv geprägt und nicht repräsentativ sind.
Etlichen Personen, Vereinen und Verbänden sind sie z.T. übel
aufgestoßen. Manche sahen sich in ihrer Berufsehre angegriffen,
echauffierten sich, dass sich jemand Fachfremdes anmaßt, öffentlich zugängliche
Angebote (Museen, Ausstellungen, Führungen, Besucherbergwerke, spezielle Befahrungsmöglichkeiten,
Events usw.) kritisch und unfachmännisch zu beurteilen. Nein, ich maße mir hier
nichts an, ich nehme mir nur die Freiheit, die von mir in Anspruch genommenen
touristischen Möglichkeiten zu beschreiben, zu bewerten und diese zu
veröffentlichen. Ich muss nicht Hotelkaufmann sein, um den „Zustand“ meines
gebuchten Hotelzimmers auf manchen Portalen zu beschreiben, ich muss kein
Profifußballer sein, um in der Lage sein, einen grottenschlechten Kick von
einem Jahrhundertspiel zu unterscheiden, ich muss kein Bergmann sein, um das
Angebot eines Besucherbergwerks beurteilen zu können bzw. zu dürfen. Ich – ein
Kunde mit einer gewissen Fachkenntnis - bewerte hier nach meinen eigenen
Kriterien meistens kostenpflichtige Dienstleistungen, nicht mehr und nicht
weniger.
Neben Lob gab es von mir auch
viel Schelte, die manchen nicht gefiel. Nachvollziehbar, denn hierdurch könnten
eigene merkantile Interessen negativ beeinflusst werden, der wirtschaftliche
Druck ist – regional unterschiedlich – sehr hoch. Vielerorts wird sogar schon
überlegt, die Möglichkeiten der Besucher einzuschränken, damit Berichte, wie auch
die meinen hier, zukünftig erschwert oder unmöglich gemacht werden. Angst vor
einer öffentlichen Diskussion, im Hintergrund wird gerne getrickst, Kritik nicht
zugelassen und aktiv unterdrückt. Ich bleibe am Ball.
Es geht aber auch um Ihre Kohle, lieber Leser. Sie
sind Kunde und nehmen in der Regel öffentliche Angebote wahr, meist gegen
Entgelt. Geben Sie sich nicht mit einem schlechten Angebot zufrieden.
Viel Spaß. Ich freue mich auf Ihre Kommentare.